SINNflut
2. Ich möchte mir heute mit euch gemeinsam ein paar
Gedanken zum Jahresthema der Ev. Jugend Wesermünde-Süd
für das Jahr 2004 machen. Der Kirchenkreisjugendkonvent
schreibt dazu:
Auf jeden von uns wirkt täglich eine „Sinnflut“ ein.
Diese Flut von Sinneseindrücken, die uns unglaublich viele
Möglichkeiten bietet und uns gerade deshalb auch Angst
machen kann die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist
unser Thema des Jahres 2004.
Jeden Tag werden von uns sehr viele Entscheidungen
erwartet, die die unterschiedlichsten Themen betreffen.
Alltägliche Fragen, wie „Was kann ich heute unternehmen?“
oder „Was soll ich heute anziehen?“ bis hin zu
lebensverändernden Fragen über Freundschaften,
Einstellungen oder den eigenen Glauben können
gleichermaßen Kopfzerbrechen bereiten.
Wir denken, dass man gerade als Jugendlicher noch mehr
Situationen erlebt, in denen man zweifelt an sich selbst,
seinen Entscheidungen, seinen Mitmenschen und vielleicht
seiner Zukunft.
Deshalb möchten wir als evangelische Jugend Perspektiven
aufzeigen, Halt geben und euch die Möglichkeit bieten
Sinneseindrücke zu filtern. Obwohl jeder nur ganz persönlich
entscheiden kann, was seinen Sinn des Lebens ausmacht,
haben wir die Chance durch gemeinsame Zeit auf Freizeiten,
Seminaren oder Veranstaltungen wie dem Aktionstag
zusammen herauszufinden, was für jeden Einzelnen wichtig
ist.
Durch unsere Zugehörigkeit zur evangelischen Jugend haben
wir gemerkt, dass der christliche Glaube versucht uns den
Sinn des Lebens zu erklären und uns somit Hilfestellungen
bietet. Nicht allein der Glaube an Gott, sondern besonders die
Gemeinschaft, die wir erleben, hilft uns die für uns richtigen
Entscheidungen zu treffen.
4. In der Flut der Sinneseindrücke die richtigen Entscheidungen
treffen – den richtigen „Leuchtfeuern“ des Lebens folgen um
nicht in Untiefen zu geraten oder gar an einem Riff zu
zerschellen.
Leuchttürme haben nicht die Funktion vor stürmischer See zu
bewahren. Es wird immer stürmische und vielleicht auch
unangenehme Zeiten im Leben geben. Und diese haben im
nachhinein betrachtet meistens auch ihren Sinn.
Aber warum geraten manche in stürmischen Zeiten völlig aus
dem Fahrwasser und geraten in wahre Seh-Not. D.h sie
sehen keine Hoffnung mehr, finden keine Lösungen mehr, sind
Entscheidungsunfähig, und laufen im schlimmsten Fall völlig
aus dem Ruder, zerschellen an Riffen oder stranden in der
Einsamkeit?
Und warum behalten andere die Orientierung, den eigenen
Weg im Blick, finden die Fahrrinne wieder und können erneut
Kurs aufnehmen ? Glück ? Zufall ? Oder ist das die eigene
Fähigkeit, die Leuchtfeuer des Lebens nicht aus den Augen zu
verlieren. Und im Extremfall vielleicht das Vertrauen darauf,
dass alle Wege letzlich nur bei Gott enden können.
Der Kirchenkreisjugendkonvent meint, dass der christliche
Glaube versucht, uns den Sinn des Lebens zu erklären,
Orientierung und Hilfestellung bietet.
Vielleicht ist es hilfreich das eigene Schiff an Pollern wie den
10 Geboten festzumachen? Ich meine damit: In ruhigeren, in
den Hafenliegzeiten haben wir Zeit unsere eigenen
Orientierungspunkte zu suchen. Un dazu macht es ja vielleicht
Sinn, sich mit dem zu beschäftigen, was viele Generationen
als Orientierung empfunden haben. Ein solches christliches
Leuchtfeuer steht meiner Meinung nach in Psalm 119:
(101)Ich verwehre meinem Fuß alle bösen Wege, damit ich
dein Wort halte.
(102)Ich weiche nicht von deinen Ordnungen; denn du lehrest
mich.
(103)Dein Wort ist meinem Munde süßer als Honig.
(104)Dein Wort macht mich klug; darum (a) hasse ich alle
falschen Wege.
(105)Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und (a) ein Licht auf
meinem Wege.
(106)Ich schwöre und will’s halten: Die Ordnungen deiner
Gerechtigkeit will ich bewahren.
Lied: Meine Hoffnung und meine Freude
5. Ich habe euch einen Ausschnit aus dem Psalm mitgebracht.
Auf der Rückseite ist Eure eigene Seekarte. Ich lade Euch ein,
auf dieser Karte Eure persönlichen Leuchtfeuer einzutragen.
Sei es nun aus der christlichen Tradition, seien es Personen
oder Erlebnisse, Gedichte oder von den Eltern erlerntes. Was
gibt Deinem Leben Orientierung?
6. Bitte sucht Euch Eure 2 hellsten Leuchtfeuer aus und
schreibt diese bitte in den großen Leuchtturm hinnein.
– Das Ergebnis wird kurz vorgetragen !
7. Vielleicht ist es hilfreich, nicht nur die eigenen Leuchtfeuer
im Blick zu behalten, sondern auch denen der anderen
Beachtung zu schenken.
So etwas gelingt am besten in einer Gemeinschaft. Der KKJK
Wem-Süd meint: „..die Gemeinschaft, die wir erleben, hilft uns
die für uns richtigen Entscheidungen zu treffen.
Bei vielen Aktionen der Ev. Jugend leben wir in
Gemeinschaften zusammen und verbringen gemeinsame Zeit.
Vielleicht gelingt es uns / Euch in dieser Zeit über sinnstiftende
Leuchtfeuer ins Gespräch zu kommen. Vielleicht spielt ja auch
die ein oder andere Bibelstelle dabei eine Rolle.
Ich jedenfalls hab noch eine schöne Bibelstelle für unsere
Arbeit gefunden. Es ist ein Segenswort aus dem 5. Mose 33:
„Freue Dich deiner Fahrten. Freue Dich deiner Zelte! „
Amen
Michael Hinrichs