Geschichte von einem Grafen,
weil er ein Lebensgenießer
par excellence war…
Er verließ niemals das Haus, ohne sich vorher eine Handvoll Bohnen einzustecken. Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu kauen – nein, er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahr zu nehmen und um sie besser zählen zu können.
Jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte – z.B. einen fröhlichen Plausch auf der Straße, das Lachen seiner Frau, ein gutes Essen, eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, ein Glas guten Weins – für alles, was die Sinne erfreute, ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern.
Manchmal waren es gleich zwei oder drei.
Abends saß er dann zuhause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war und freute sich. Und sogar an einem Abend, an dem er bloß eine Bohne zählte, war der Tag gelungen – hatte es sich zu leben gelohnt.