Hoffnung
Die Häsin lag krank. Der Igel kam zu Besuch, brachte frische Kleeblätter mit und sagte: „ Kommt Zeit, kommt Rat.“
Die Eule sah herein und meinte „Gut Ding will Weile haben.“ Als die Feldmaus durchs Fenster guckte, fiepte sie: „Kopf hoch, Frau Nachbarin!“ Auch die alte Katze erkundigte sich kurz nach dem Befinden. „Es wird schon werden“, bemerkte sie schnurrend und meinte es ja auch ehrlich. Als dann noch ein Maulwurf durchs Fenster rief: „Keine Sorge! Ende gut, alles gut!“, empfand die Häsin nur noch Bitterkeit. In der Küche tobten die Jungen, nichts war fertig geworden. Dazu noch die Angst:
Es sollte witzig klingen, als die Elster hoch vom Baum rief: „Kommen wir über den Hund, kommen wir über den Schwanz, Geduld, Geduld!“ „Können die sich gar nicht vorstellen, wie mir zu Mute ist?“ , dachte die Kranke. „Müssen die alle solch gut gemeinten Unsinn reden?“
Während sie noch enttäuscht darüber nachdachte, dass all der beiläufige Trost keiner war, kamen die Ameisen herein, grüßten kurz, stellten Feldblumen auf den Tisch, machten die Küche sauber, versorgten die jungen Hasen, waren bei alle dem sehr leise und verabschiedeten sich geräuschlos. Da kehrte Ruhe ein. Und die Hoffnung wuchs. Peter Spangenberg
Jeder kennt Situationen die unlösbar erscheinen, wie die der Häsin. Sie ist krank und weiß nicht mehr weiter, da ihr der Haushalt und die Versorgung der Kinder zu viel wird. Eigentlich möchte sie sich nur ausruhen. Aber auch andere Dinge können uns den Alltag erschweren, wie zum Beispiel …
… Probleme in der Schule oder bei der Arbeit
… Streit mit Freunden
… eine schwere Endscheidung die bevorsteht
… jemand oder man selber ist krank und es bestehen nur geringe Heilungsmöglichkeiten.
Solche Dinge erscheinen wie unüberwindbare Mauern und verwehren einem manchmal jegliche Hoffnung auf Besserung.
Aber was macht man, wenn man selber in einer solchen Lage ist oder merkt, dass jemand anderes keine Hoffnung mehr hat?
Wenn man selber die Hoffnung verloren hat ist es sehr schwer, es sei denn man hat jemanden der einem Hoffnung schenken kann. Genau das sollte man machen, wenn andere in einer aussichtslosen Lage sind.
Was genau ist eigentlich Hoffnung?
Wikipedia schreibt dazu folgendes: Hoffnung […] zu haben bedeutet, eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung dahingehend zu haben, dass etwas, das dem Hoffenden wünschenswert erscheint, in der Zukunft eintritt, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht. Das kann ein bestimmtes Ereignis sein, aber auch ein grundlegender Zustand; viele Menschen hoffen auf lange Gesundheit oder finanzielle Absicherung. Hoffnung ist die umfassende emotionale und unter Umständen handlungsleitende Ausrichtung des Menschen auf Zukunft. […]
Nicht nur bei Wikipedia findet man Hinweise darauf, was Hoffnung ist und wie es sich auswirkt, auch in der Bibel steht etwas dazu. In Römer 5.5 steht geschrieben : „ Die Hoffnung lässt nicht zu Grunde gehen, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unseren Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ und in Matthäus 28,20 steht: „Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Zeiten.“
Solange man an Gott glaubt geht die Hoffnung nicht verloren, denn mit dem Glauben an Gott hat man einen festen Bezugspunkt der Halt und Ruhe spendet. Mit ihm kann man die Hoffnung zurück gewinnen und einen kühlen Kopf bewahren um Lösungen für Probleme zu finden.
Aber wie kann man jetzt am besten Hoffnung verschenken?
Die Ameisen in der Geschichte haben Hoffnung geschenkt, indem sie durch ihre Hilfe gezeigt haben, das die Häsin nicht alleine ist. Sie kann auf die Hilfe anderer vertrauen und so in Ruhe und ohne Stress wieder gesund werden. Ich habe daraus gelernt, dass man Hoffnung schenken kann, indem man da ist und andere unterstützt. Dabei kann Gott eine wichtige Rolle spielen, denn aus dem Glauben kann man Kraft gewinnen und Hoffnungslosen zeigen, wie sie sich diese Kraft zu eigen machen können.
Freunde sind Engel, die uns wieder auf die Beine helfen, wenn unsere Flügel vergessen haben wie man fliegt.
Jennifer Zinn