Die Bahn
Fröhlich, bei sonnig warmen Wetter habe ich mich heute gen Hannover aufgemacht. Frühplanend, wie ich nun mal bin, habe ich mich schon vor zwei Tagen ein „Handy-Ticket“ gebucht. Wunderwelt Technik, Web 2.0 oder besser gesagt: Bahnfahren 2.0
Es sollte anders kommen. Die erste Schaffnerin im Milchkannenexpress von Stubben nach Bremen konnte gar nicht mit dem Ticket umgehen. „Da fragen se mal lieber meine Kollegen im ICE. Die können das bestimmt.“ Gut, hab ich gedacht. Ist ja kein Problem. Jedenfalls noch nicht. In Bremen habe ich bei dem obligatorischen ichmussnachsüdenimmer50Minutenwarten-Halt nen lecker Kaffee genossen, als die Stimme im Äther die Streichung meines Zuges nach Hannover bekannt gab. Ist ja kein Problem. Jedenfalls noch nicht. Ersatzweise gab es dann einen IC – ohne Reservierung mit Verlaub – aber mit freien Plätzen. Wenn auch ohne Klimaanlage.
Die freundliche Schaffnerin kam und schon noch einigen Minuten hatte sie mein Handyticket tatsächlich eingescannt. „Wollen sie eine Bescheinigung, um sich die Reservierungskosten erstatten zu lassen? Das können Sie dann im Reisecenter machen.“ Ja gerne antwortete ich. Sie wollte wieder wiederkommen. Tat sie aber nicht.
Gut, hab ich gedacht. Ist ja kein Problem. Jedenfalls noch nicht. Ich habe Sie dann in Hannover gesucht und sogar gefunden. „Scheisse!“ hat sie gesagt. „Das hab ich vergessen.“ War keine Problem. Jedenfalls noch nicht. Sie gab mir die Bescheinigung.
Ich, voll freudiger Erwartung dann ins Reisecentrum nach Hannover, wo mich Frau Krein freundlich empfing. „Oh, was ist des das für ein Ticket. Da muss ich erst mal nachschauen.“ Such, such, such… „Nein, das kann ich ihnen nicht erstatten. Das müssen sie online machen.“ Misstrauisch ob dieser Aussage, habe ich nach dem Vorgesetzen (Herr Michael) verlangt und ihm nach regen Wortwechsel angeboten: „Wenn sie es jetzt mit mir gemeinsam schaffen, die Reservierung zu stornieren, dann schenke ich ihnen das Geld. Gesagt, getan, verloren. Und so sind wir leer ausgegangen. ER und ICH!